Please insert coin - Teil 1

Wie schafft man es, jemandem zu erklären wie grausam, durchtrieben und hinterhältig die Welt vor der eigenen Haustür ist, ohne dass die besagte Person etwas davon bemerkt?

Richtig!

Man manipuliert und öffnet Augen.

 

Nora beschäftigt sich leidenschaftlich gerne mit mittelalterlichen Foltermethoden- und Instrumenten. Außerdem ist sie bei Gericht als staatlich anerkannte Psychiaterin tätig, um den psychischen Stand von Serienmördern zu untermauern. Um ihr Wissen weiterzugeben, hält sie für die Polizei mehrere Vorträge im Jahr und unterstützt sie in den deren Arbeit. Allerdings ist sie Soziopathin, die auf der anderen Seite nichts mit der Welt und den Menschen anfangen kann. Diese sind ihr zuwider. Sie sind den Dreck unter ihren Schuhen nicht wert. Deshalb hat sie sich in Montanas Provinz zurückgezogen, bis Ava an die Tür ihrer Holzhütte klopft.

 

Die junge Journalistin Ava hat die Aufgabe bekommen, eine Biografie über die gebildete Frau zu schreiben, ohne zu wissen, in welches Labyrinth von menschlichen Abgründen sie sich damit katapultiert. Denn Nora ist kein Mensch die im Hamsterrad der Gesellschaft mitläuft. Und genau das wird Ava Tag für Tag am eigenen                                                                  Leib zu spüren bekommen.

 

                                                                                              Please insert coin - hart, ehrlich, gesellschaftskritisch


Please insert coin - Teil 2

Wie reagiert ein Mensch, dem bewusst wird, dass er manipuliert und beeinflusst wurde, die Beeinflussung Wirkung zeigt und plötzlich alles ganz anders erscheint?

Verliert er den Boden unter den Füßen und somit das bisher so vertraute Leben?

Oder werden ihm erst dadurch die Augen geöffnet und eine ganz neue Welt präsentiert?

 

Nachdem Ava dem versuchten Mord durch Nora nur knapp entkommt, findet sie sich in einem Lernprozess wieder, der ihre bisherigen Wertvorstellungen infrage stellt. Sie lernt, sich auf den Kernpunkt von Begebenheiten zu konzentrieren, was den bitteren Beigeschmack mit sich trägt, dass sie dadurch einen Serienmörder quasi laufen lässt. Ebenso aber auch, dass ungewollt Gefühle der Psychiaterin Doktor Nora Jercy in ihr aufkeimen.

 

Weil Nora sogar bei Ava Eltern mit ihrer arroganten Art glänzt, glaubt sie ihr kleines Psychospielchen mit der jungen Frau bis zum Ende weitertreiben zu können. Sie vergisst dabei nur, dass ein Spiel immer zwei Mitspieler hat. Dadurch sieht sie sich das erste Mal in Konfrontation mit ihrer bisherigen Verhaltensweise der Journalistin gegenüber.

 

Nora wäre aber nicht Nora, wenn sie selbst am Tag von Avas Abreise nicht dem nachgehen würde, was sie am besten kann: Verletzen.

 

                                                     Wegen einer Pressekonferenz stehen sich die Frauen Monate später wieder gegenüber. Bis dahin hat                                                       jede von ihnen ihren ganz eigenen Wandel durchlebt - und keine von ihnen kann mit diesem Wandel                                                         alleine umgehen.